Klaus Huber

*  30. November 1924

†  2. Oktober 2017

von Florian Henri Besthorn

Essay

Darstellung der Werke

In Stichworten skizzierte Klaus Huber 1989 seinen Schaffensgang (in: Nyffeler 1989, 58; Huber 1999, 114 und Huber 2009, 47) und fasste hierbei die folgenden Perioden, die von jeweils mehrmonatigen, schaffensärmeren »Zäsuren« unterbrochen wurden, zusammen. Seine »Jugendwerke« (1952–56), die in das Orchesterstück Inventionen und Choral (1956; rev. 1965) kulminierten, führten zu einem »ersten Durchbruch« (ab 1957, beginnend mit Des Engels Anredung), dem nach der Beendigung von Soliloquia (1959/64) eine »erste Zäsur« folgte: In te Domine speravi für Orgel (1964).

Ab 1965 bemühte sich Huber darum, die »konventionelle Klangproduktion aufzusprengen«, indem er nicht nur sein bisheriges Schaffen kritisch hinterfragte, sondern ebenso die »Zeitkomponente« der Musik. Nach dem prämierten Orchesterwerk Tenebrae (1966/67) und einer »zweiten Zäsur« (Der Mensch, Hölderlin, 1968) kam es zu einem »ersten Ausbruch« (1969–71), in dem Huber in engagierten Werken wie dem apokalyptischen Oratorium … inwendig voller Figur … (1970/71) Zeitkritik übte.

Der auf die »dritte Zäsur« (Ein Hauch von Unzeit, 1972) folgende »zweite Ausbruch« (1972–75) galt der Hinterfragung der Kunstform Musik, wobei Huber versuchte, diese an das »offene Kunstwerk« anzunähern, das »Prozesshafte« in den Vordergrund zu rücken oder auch ...